Gerade zur Ferienzeit beschäftigen sich viele Menschen mit der Urlaubsplanung - E-Mobilist:innen prüfen ihre Routen zum Urlaubsziel und in der Gegend, in der sie ihren Urlaub verbringen werden. Gibt es genügend Lademöglichkeiten auf dem Weg und vor Ort?
Die Elektromobilität gewinnt entsprechend auch in der Tourismusbranche zunehmend an Bedeutung. Eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur erhöht die Attraktivität eines Reiseziels für alle Tourist:innen, die mit Elektrofahrzeugen unterwegs sind. Ausreichende Lademöglichkeiten sind hierfür unerlässlich. Darüber hinaus wird auch nachhaltiges Reisen immer wichtiger. Im Folgenden bieten wir einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Ladeinfrastruktur im Tourismussektor.
Anfang Mai haben die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur und der Deutsche Tourismusverband e. V. (DTV) eine Umfrage zur Ladeinfrastruktur im Deutschen Tourismus veröffentlicht. Insgesamt haben sich 1.802 Akteure an der Online-Befragung beteiligt – vor allem aus den Bereichen Ferienhäuser/Ferienwohnungen, Touristeninformation und Hotel. Die Zahlen geben einen Überblick, wie es um die Verfügbarkeit der Lademöglichkeiten in verschieden Sektoren der Tourismusbranche steht.
Die Präsenz von Ladeinfrastruktur stellte einen der zentralen Aspekte der Online-Befragung dar. Von den Betrieben, die über eigene Parkflächen verfügen, gaben 42 Prozent an, dass dort aktuell E-Autos geladen werden können. In der Regel handelt es sich dabei um einen einzelnen Ladepunkt, in einigen Fällen auch um zwei. Nur selten sind mehr vorhanden. 38 Prozent aller befragten Unternehmen gaben zudem an, Ladeinfrastruktur aufzubauen oder zu erweitern. Die Wichtigkeit der Ladeinfrastruktur ist demnach noch nicht in allen Unternehmen angekommen.
Auch die Nutzungshäufigkeit war Teil der Untersuchung. Von den befragten Betrieben gab über die Hälfte (51 Prozent) an, dass ihre Ladeinfrastruktur regelmäßig, also „mehr als einmal pro Woche“ (16 Prozent), „täglich oder fast täglich“ (23 Prozent) oder sogar „mehrmals täglich“ (13 Prozent), genutzt wird. Die Ergebnisse zeigen, dass künftig höhere Leistungen angeboten werden sollen: 13 Prozent der Unternehmen planen Ladepunkte mit mindestens 50 kW Leistung, wobei rund 4 Prozent sogar 150 kW Leistung oder mehr anstreben.
Wieso ist der Aufbau von Ladeinfrastruktur für Unternehmen aus dem Bereich Tourismus wichtig? Was ist die Motivation der Unternehmen? Für 64 Prozent der Betriebe gehört es heutzutage zum Standard, Infrastruktur für E-Mobilität anzubieten. 58 Prozent nannten Umweltschutz als Motivation, 56 Prozent Kundengewinnung und Kundenbindung. Darüber hinaus gaben 31 Prozent an, dass Gäste explizit nach der Möglichkeit gefragt haben, ihr E-Auto zu laden.
Die stetig fortschreitende Elektrifizierung betrifft auch den Tourismus. Gerade in Deutschland hat Ladeinfrastruktur für die Tourismusbranche eine hohe Bedeutung, da die meisten Touristen aus dem eigenen Land oder einem der Nachbarländer kommen. Alleine in Bayern kamen in 2022 über 27 Million Tourist:innen aus Deutschland, sieben Million aus dem Ausland. Demnach erfolgt die Anreise besonders häufig mit dem eigenen Auto – und damit zunehmend auch mit dem E-Auto, da immer mehr Menschen ihren Verbrennungsmotor gegen ein E-Auto tauschen.
Gleichzeitig spielt nachhaltiges Reisen eine immer wichtigere Rolle. In diesem Jahr möchte schon die Hälfte der Urlauber:innen nachhaltiger reisen, wie aus einer Onlinebefragung von der Plattform Urlaubspiraten deutlich wird. Während viele Menschen nun das Deutschlandticket dafür nutzen werden, möchten andere mobil bleiben und entsprechend mit dem E-Auto verreisen.
Wer seinen nächsten Urlaub mit dem E-Auto plant, wird genau hinsehen, welche Lademöglichkeiten es auf der Strecke und vor Ort gibt. Wenn Reisende wissen, dass sie ihr E-Auto ohne viel Aufwand laden können, sich also keine Gedanken um die Reichweite machen müssen, ist ein Reiseziel ungleich interessanter für Tourist:innen. Hotels, Ferienwohnungen oder Restaurants können daher einen Wettbewerbsvorteil schaffen, wenn sie entsprechende Ladepunkte zur Verfügung stellen.
Ranking der E-Auto freundlichen Länder
Deutschland liegt im internationalen Vergleich der E-Auto-freundlichen Länder vom September 2022 nur auf Platz zehn. Hierzu haben die Kfz-Versicherungsexperten von Forbes Advisor UK untersucht, wie gut die Industrieländer auf E-Autos vorbereitet sind. Dabei wurden fünf E-Auto-relevante Kriterien bewertet:
1) die Anzahl der verkauften E-Fahrzeuge im Jahr 2021
2) die Anzahl der Ladepunkte pro Kopf der Bevölkerung
3) der Durchschnittspreis für Strom
4) der Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen und
5) die Straßenqualität der einzelnen Länder
In der Methodik wurde jede Stadt auf einer Skala von 1 bis 25 eingestuft. Basierend auf den fünf oben genannten Kriterien wurde die beste Stadt mit 1, die schlechteste Stadt mit 25 bewertet. Die durchschnittliche Platzierung der fünf Kategorien ergab die Gesamtnote für das Land. Je näher diese an der 1 ist, umso besser ist das Land aus Sicht der E-Mobilität. Die ersten zehn Platzierungen sind in der folgenden Tabelle abgebildet.
Ranking der E-Auto freundlichen Länder
Quelle: Forbes Advisor: Das sind die 25 E-Auto-freundlichsten Länder der Welt
Während die Niederlande, Norwegen, Luxemburg, Schweden und Dänemark die größte Anzahl an Ladepunkten pro Kopf der Bevölkerung haben, ist die Schweiz gesamtbetrachtet das E-Auto-freundlichste Land, gefolgt von Österreich. Es ist erkennbar, dass die einzelnen Länder oftmals zwischen den Kategorien starke Platzierungsschwankungen haben. So sind die Niederlande auf Platz 1 in der Kategorie Straßen und Ladepunkte pro Kopf der Bevölkerung, jedoch auf dem vorletzten Platz beim Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen. In Island ist es andersherum: sie sind Vorreiter beim Anteil des Ökostrom, aber belegen nur Platz 24 in der Kategorie Straßenqualität.
Bei der Anzahl der Ladepunkte pro Kopf der Bevölkerung lag Deutschland zum Zeitpunkt der Studie auf Platz 12. In der Gesamtbetrachtung auf Platz 10. Dies verdeutlicht, dass Deutschland im europäischen Vergleich hinten liegt – als Reiseziel für Tourist:innen mit E-Autos kann Deutschland daher einen Nachteil gegenüber anderen Ländern haben.
Die Dekarbonisierung des Verkehrs hat sich me energy vorgenommen. Das Start-Up aus Brandenburg hat den Rapid Charger 150 entwickelt. Es handelt sich um eine einzigartige, netzautarke Schnellladestation, mit der das Ladenetz gezielt ergänzt werden kann. Der Strom wird direkt in der Schnellladestation aus Bioethanol, einem nachwachsenden pflanzlichen Rohstoff, erzeugt. Damit ist der Rapid Charger 150 CO2-neutral, denn es wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie zuvor von der Biomasse aus der Atmosphäre aufgenommen wurde. Dabei werden strenge gesetzliche Vorgaben eingehalten: Das verwendete Bioethanol ist als Grünstrom aus nachwachsenden Rohstoffen zertifiziert.
Die netzautarke Schnellladestation lässt sich an praktisch jedem befestigten Stellplatz installieren. So zum Beispiel an einem herkömmlichen Parkplatz, aber auch an Plätzen, an welchen das Stromnetz nicht ausreicht. Es sind nur minimale Voraussetzungen zu erfüllen, wie das Anschließen eines Erdungskabels. Aufbau und Inbetriebnahme des Rapid Chargers 150 sind äußerst einfach, sodass er schon nach wenigen Stunden betriebsbereit ist. In der Schnellladestation lassen sich bis zu 4 Megawattstunden Energie speichern, womit 20.000 Kilometer aufladen werden können. Die Schnellladestation ist mobil und flexibel, dadurch lässt sich unkompliziert auf den Bedarf von Kund:innen reagieren. Der Rapid Charger 150 ist damit eine effiziente und zuverlässige Ladelösung für Elektrofahrzeuge – auch für die Tourismusbranche.
me energy bietet mit dem Rapid Charger 150 eine mobile, stromnetzautarke und ökologisch nachhaltige Schnellladestation. Das Unternehmen hat seit 2019 seinen Sitz in Wildau bei Brandenburg und produziert dort als erster Anbieter und Betreiber stromnetzungebundene Ladestationen. Für die innovative Ladelösung wurden schon vielfach Preise und Auszeichnungen gewonnen. me energy versteht sich als Full-Service-Anbieter: Beratung, Verkauf, Inbetriebnahme und Service kommen beim Rapid Charger 150 aus einer Hand.
Quellen:
NOW GmbH: Umfrage zur Ladeinfrastruktur im Tourismus, online: https://www.now-gmbh.de/wp-content/uploads/2023/05/Umfrage-Ladeinfrastruktur-im-Tourismus_Ergebnisse.pdf
Katz, F.: Analyse: EU hat dringenden Nachholbedarf bei Ladeinfrastruktur, online: https://www.elektroauto-news.net/news/europa-ausbau-bestand-ladeinfrastruktur
Forbes Advisor: Das sind die 25 E-Auto-freundlichsten Länder der Welt, online: tps://www.forbes.com/advisor/de/mobilitaet-reise/ranking-e-auto-freundliche-laender/#:~:text=Unsere%20Analyse%20zeigt%2C%20dass%20die,befinden%20sich%20alle%20in%20Europa
Statista: Anzahl der Ankünfte von Touristen aus dem In- und Ausland in Beherbergungsbetrieben in Deutschland im Jahr 2022 nach Bundesländern, online: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/203028/umfrage/touristische-ankuenfte-aus-dem-in-und-ausland-nachbundeslaendern/#:~:text=Bayern%20ist%20das%20beliebteste%20Bundesland,waren%20es%20knapp%2027%20Millionen
Urlaubspiraten: Onlineumfrage: Mehr als die Hälfte plant 2023 nachhaltiger zu verreisen, online: https://www.tageskarte.io/tourismus/detail/umfrage-mehr-als-die-haelfte-plant-2023-nachhaltiger-zu-verreisen.html