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Wie E-Mobilisten mit der THG-Quote Geld verdienen

Geschrieben von M. Hofmann | Montag, 18.3.2024

Die Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) macht die Anschaffung von E-Fahrzeugen neben Umweltprämie & Co. noch attraktiver. Unternehmen und Privatpersonen können mit dem Besitz eines Stromers bares Geld verdienen. Das sollten Sie wissen.


Was genau steckt eigentlich hinter der THG-Quote?

Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Bundesregierung vor einiger Zeit bereits eine lange Liste an Maßnahmen vorgelegt. Eines der Instrumente ist die Treibhausgasminderungsquote. Bereits seit 2015 sorgt sie dafür, dass Mineralölunternehmen eine bestimmte Quote an CO₂ einsparen müssen. In der Praxis mischen Sie emissionsarme Kraftstoffe wie beispielsweise Biodiesel oder Ethanol den fossilen Kraftstoffen bei. Inzwischen kann auch der Strom für Elektrofahrzeuge hier angerechnet werden. Mit anderen Worten: Wer fossile Kraftstoffe in den Verkehr bringt, ist verpflichtet, den eigenen Treibhausgasausstoß zu reduzieren. Somit sollen klimafreundliche Fahrzeuge attraktiver und gleichzeitig günstiger werden.

Aktuell beträgt die THG-Quote im Verkehrssektor sechs Prozent. Bis 2030 wird sie auf 25 angehoben. So müssen verpflichtete Konzerne bis zu diesem Zeitpunkt ihre Treibhausgasemissionen um 25 Prozent reduzieren. Sollten Mineralölunternehmen diese Ziele nicht erreichen, wird eine Strafe fällig. So entsteht ein Wert für die Einsparung von CO₂.

 

Was wird bei der THG-Quote vergütet?

Die Ölkonzerne sind an möglichst günstigen Einsparungen interessiert und kaufen daher die Quote von Fahrzeugen auf dem Markt ein. Das Prinzip der THG-Quote hat sich aufgrund des enormen Verwaltungsaufwands hauptsächlich für Flottenbetreiber und Fuhrparks mit mehr als zehn Elektroautos gelohnt. Seit 2022 profitieren aber auch kleine Unternehmen und private Fahrer eines E-Fahrzeugs davon. Es gibt bereits eine Vielzahl an Anbietern auf dem Markt, die den Verwaltungsaufwand gegen einen Anteil an der Prämie übernehmen. So kann jeder die durch die Nutzung eines Stromers eingesparte CO₂-Mengen zertifizieren und an quotenpflichtige Unternehmen verkaufen. Auf diese verschiedenen Fahrzeugklassen kann die THG-Quote angewendet werden:

  • E-Pkw (M1)
  • Leichte E-Nutzfahrzeuge bis 3,5 t (N1)
  • E-Busse (M3)

Je nach Fahrzeugmodell, Klasse und Auszahlungsmodell erhalten Halter bei einem E-Auto beispielsweise 250 bis 400 Euro. Leichte Nutzfahrzeuge der Klasse N1 erhalten jährlich eine THG-Quote in Höhe von bis zu 525 Euro. E-Busse können aufgrund des enormen Einsparungspotenzials sogar bis zu 12.600 Euro erhalten (Stand 2024). Durch die Schwankungen am THG-Quotenmarkt stehen die Beträge nicht fest und können sich von Jahr zu Jahr ändern. Die THG-Prämie bemisst sich letztlich am Kaufpreis des ausgehandelten Zertifikates und der Provision des jeweiligen Vermittlers.

THG-Quote auch für Betreiber von Ladestationen

Vergütet werden neben den verschiedenen Fahrzeugen zum Teil auch Ladestationen – allerdings nur, wenn sie öffentlich zugänglich sind. Das heißt, die Ladestation muss für Dritte zugänglich, geeicht und bei der Bundesnetzagentur gelistet sein. Hintergrund ist, dass öffentliche Ladestationen den Umstieg auf E-Mobilität fördern und flächendeckende Ladeinfrastruktur ermöglichen. Private Wallboxen können in der Regel nicht von der THG-Prämie profitieren, da sie nicht für Dritte zugänglich sind und auch nicht die öffentliche Ladeinfrastruktur erweitern. Spannend bleibt zudem, ob und wann Schnellladestationen von me energy gänzlich bei der Einsparung von CO₂ anerkannt werden. Aufgrund der Stromnetzunabhängigkeit ist dies aktuell noch eine Art Grauzone.

Rechenbeispiel mit verschiedenen Fahrzeugklassen

Besonders profitabel ist die THG-Prämie für Flottenbetreiber und Fuhrparks. Voraussetzung dafür ist nur, dass es sich um rein elektrische Fahrzeuge handelt und diese in Deutschland zugelassen sind. Da die Zuteilung der THG-Quote fahrzeuggebunden ist, können Unternehmen problemlos mehrere Fahrzeuge registrieren. Beispiel:

  • Klasse M3: In einem städtischen Verkehrsbetrieb sind acht der zwanzig Busse elektrisch. Das heißt, es können bis zu 104.000 Euro jährlich durch den Quotenhandel eingenommen werden – abzüglich Steuer. Über mehrere Jahre verteilt können knapp 20 % der Anschaffungskosten wieder reingeholt werden.
  • Klasse M1: Ein Pflegedienstleister mit 20 BEV kann je nach Vergütungsmodell (fest oder flexibel) 2.000 bis 9.600 Euro jährlich für die gesamte Fahrzeugflotte erhalten und in andere Investitionen wie Mitarbeiter oder Material stecken.

Über mehrere Jahre hinweg ausgezahlt, kann die THG-Quote so die ursprünglichen Anschaffungskosten deutlich reduzieren. Mithilfe eines Erlösrechners, wie beispielsweise dem Erlösrechner von eQuota, können sich Unternehmen vorab einen Überblick über potenzielle THG-Erlöse verschaffen.

 

In 4 Schritten zur THG-Prämie

Der Weg zur eigenen THG-Prämie ist anschließend kürzer als vielleicht gedacht. Diese Schritte sollten sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen befolgen:

  1. Der richtige Dienstleister: Nicht zuletzt durch den Verkauf von THG-Quoten privater E-Fahrzeugbesitzer gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Dienstleistern am Markt. Verschaffen Sie sich zunächst einen umfangreichen Überblick und vergleichen Sie Angebote. Beispielsweise bieten einige Dienstleister fixe und andere flexible Auszahlungsvarianten an. Bei flexiblen Modellen profitieren Sie zwar von steigenden Quotenpreisen, tragen jedoch ein höheres Risiko bei sinkenden CO₂-Preisen.
  2. Registrierung: Haben Sie sich für einen Dienstleister entschieden, müssen Sie sich nun bei Selbigem registrieren. Eine doppelte Registrierung bei verschiedenen Anbietern ist nicht möglich, daher sollte Ihre Entscheidung gut durchdacht sein. Für die Anmeldung sind meist Daten wie Name, E-Mail-Adresse und gültige Bankverbindung nötig.
  3. Zertifizierung übermitteln: Als Nachweis, dass Sie ein E-Fahrzeug besitzen, gilt die Zulassungsbescheinigung Teil I des entsprechenden reinen Batterieelektrofahrzeugs. Dafür senden Sie eine Kopie des Dokuments direkt bei Antragstellung an das Umweltbundesamt. Alternativ übernehmen diesen Schritt auch einige Dienstleister für Sie.
  4. Auszahlung: Die meisten Dienstleister zahlen die jährliche Prämie in der Regel wenige Tage bis Wochen nach Registrierung aus. Nicht vergessen, diese Prämienzahlung kann steuerpflichtig sein. Ausschlaggebend ist, ob das E-Fahrzeug Privatvermögen oder Betriebsvermögen ist. Zählt das Fahrzeug zum Betriebsvermögen, ist die Prämie als Betriebseinnahme zu beachten und somit als Teil des Gewinns steuerpflichtig. Bei privaten Fahrzeugen unterliegt die Zahlung nicht der Einkommensteuer.

 

THG-Quote unterm Strich

Die Treibhausgasminderungsquote ist eine ideale Möglichkeit, wie Unternehmen, aber auch Privatpersonen für die Anschaffung eines BEV langfristig Geld zurückerhalten können. Auch Betreiber öffentlicher und (leider aktuell nur) netzgebundener Ladestationen profitieren von der Prämie. Dennoch unterstützen wir Sie rund um das Thema E-Mobilität für Ihr Unternehmen. Sobald neben Ihren E-Fahrzeugen auch die me energy Schnellladestation quotenberechtigt ist, erfahren Sie es bei uns zuerst.

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