Jeden Tag sind Millionen von Menschen in ganz Deutschland mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Sei es der Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder anderweitig. Der Großteil der Linienbus-Flotten fährt aktuell noch mit Dieselantrieb. Damit städtische Verkehrsbetriebe ihrer Verantwortung für Klimaschutz und sauberer Luft in der Innenstadt nachkommen, muss langfristig aber auch in diesem Sektor umgerüstet werden.
Laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fahren aktuell knapp 1.200 E-Busse auf deutschen Straßen (Stand: Mai 2022) – Tendenz steigend. Hierzu hat der Verband eine interaktive Karte mit E-Bus-Projekten und bereits aktiven E-Bus-Linien in deutschen Städten veröffentlicht. Darin sind unter anderem Informationen wie Fahrzeugtyp, Hersteller, Anzahl der Fahrzeuge und Ladeart enthalten.
Warum ist die Umstellung im öffentlichen Nahverkehr eigentlich so wichtig? Mit dem Mobilitätsgesetz hat Berlin als erstes Bundesland vorrangig den Ausbau vom öffentlichen Personennahverkehr sowie Rad- und Fußverkehr festgelegt. Bis 2030 sollen in diesem Zuge alle Busse der Berliner Verkehrsbetriebe auf einen elektrischen Antrieb umgestellt werden. Zum Vergleich: Vorreiterrollen übernehmen zurzeit Großstädte wie Shenzhen in China oder die norwegische Hauptstadt Oslo, welche bereits fast vollständig elektrifizierte Busflotten vorweisen. Hinzu kommt, dass seit August 2021 die sogenannte „Clean Vehicles Directive“ in Kraft ist. So müssen mindestens 45 % der Neuanschaffungen bei öffentlichen Dienstleistungsaufträgen (wie etwa Busse des ÖPNV) emissionsarm oder -frei sein. Ab 2026 sind schon 65 % Pflicht. Mindestens die Hälfte der Busse muss dabei emissionsfrei sein.
Die Gründe für die Elektrifizierung liegen klar auf der Hand:
Einer der größten Knackpunkte bei der Umstellung auf E-Mobilität ist die bislang nur sehr schlecht ausgebaute Ladeinfrastruktur – erst recht für große E-Fahrzeuge, die mit besonders viel Leistung geladen werden müssen. Parallel dazu kann das Stromnetz dem Ladebedarf des stetig wachsenden E-Auto-Booms langfristig nicht standhalten und muss ausgebaut werden. Was für private E-Autos, die an der heimischen Steckdose laden, selbstverständlich ist, bringt gerade für Elektrobusse große Probleme mit sich.
Um E-Busse schonend zu laden, werden sie in der Regel über einige Stunden mit einer Leistung von 50 bis 150 kW im eigenen Depot geladen. Die Kapazität der Batterie beträgt um die 200 bis 500 kWh. Sobald der Bus voll ist, verlässt er das Depot und beginnt seine Route. Dieses weitverbreitete Ladeszenario kann jedoch auch modernisiert und an den langsamen Ausbau des Stromnetzes angepasst werden. So können E-Busse zum einen Teile des innerstädtischen Stromnetzes entlasten, indem sie auch in entlegenen Gebieten auf der Route Punkte zum Zwischenladen anfahren. Eine weitere und vor allem netzautarke Variante ist es beispielsweise auf dem Mittagspausenplatz der Busfahrer sowie an Endhaltestellen, an denen eh kurz gerastet wird, eine Schnellladestation von me energy aufzustellen. So muss der Bus nicht leergefahren werden und am Ende der Schicht im Depot laden, sondern kann bequem über den Tag verteilt Energie tanken. Um damit auch wirklich nachhaltig zu agieren, muss der Strom natürlich komplett aus erneuerbaren Energien hergestellt sein, sonst lässt der Klimaschutz-Effekt lange auf sich warten. Zum Glück produziert der Rapid Charger 150 jedoch mit nachhaltigem Bio-Ethanol eigenen Strom. E-Busse können so problemlos mit 150 kW laden. Nicht zu vergessen ist auch, dass sich die Linienführung mitunter ändern kann. In diesem Fall wird die Schnellladestation einfach und ohne Umbaumaßnahmen an der gewünschten Stelle platziert.
In die E-Busse im Linienbetrieb passen genauso viele Fahrgäste wie in einen Verbrenner-Bus. Auch die Optik unterscheidet sich kaum und es fahren für gewöhnlich Fahrzeuge mit Längen von 6 bis 12 Metern oder Gelenkbusse mit einer Länge von bis zu 18 Metern. Busse dieser Fahrzeughersteller sind laut E-Bus Radar 2022 der PwC GmbH aktuell am meisten unterwegs:
Hersteller | Modell | Max. Ladeleistung | Reichweite | Sitzplätze /
Fahrgäste insgesamt |
Mercedes-Benz | eCitaro | 150 kW (CCS) | 320 km | 29 / 85 |
eCitaro G | 150 kW (CCS) | 220 km | 45 / 151 | |
MAN | Lion’s City 12 E | 150 kW (CCS) | 270 km | 25 / 88 |
Lion’s City 18 E | 150 kW (CCS) | 270 km | 43 / 120 | |
Solaris | Urbino 12 electric | 150 kW (CCS) | 150 km | 39 / 39 |
Urbino 18 electric | 120 kW (CCS) | 200 km | 49 / 49 | |
Urbino 15 LE electric | k. A. | k. A. | k. A. / 65 | |
VDL | Citea Electric SLFA-181 | 300 kW (Pantograf) | k. A. | 40 / 117 |
Citea Electric SLFA-120
|
50 kW (CCS) &
450 kW (Pantograf) |
150 km | 30 / 75 | |
Citea Electric LLE 115
|
50 kW (CCS) &
450 kW (Pantograf)sle 120 |
150 km | k. A. / 64 | |
Van Hool | ExquiCity 18 | k. A. | 120 km | k. A. / 108 |
Volvo | 7900 EA | 150 kW (CCS) | k. A. | 51 / 116 |
Sileo | S18 | 80 kW (CCS) | 360 km | 55 / 136 |
Ebusco | 2.2 – 12M | 120 kW (CCS) | 350 – 450 km | k. A. / 90 |
2.2 – 18M | 150 kW (CCS) | 350 – 450 km | k. A. / 140 | |
3.0 – 12M | k.A. | 575 km | k. A. / 95 |
E-Busse im ÖPNV unterm Strich
Um den Verkehrssektor im öffentlichen Personennahverkehr klimaneutral zu gestalten, sind Busse der letzte noch zu elektrifizierende Bereich. Gleichzeitig wird so der Abgasausstoß auf deutschen Straßen generell reduziert. Aktuell müssen Verkehrsbetriebe bereits Quoten bei der Neuanschaffung von Fahrzeugen erfüllen, um auch in Zukunft immer umweltfreundlicher zu werden. Da auch hier der schleppende Netzausbau dem Ladeprozess im Weg steht, kann me energy mit mobilen Schnellladestationen weiterhelfen und der Flottenumbau trotzdem Tempo aufnehmen.