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E-Mobilität im Rückblick 2023

J. Sanchez Mittwoch, 20.12.2023

Zum Jahresende schauen wir auf das Jahr 2023 zurück und werfen einen Blick auf die Entwicklungen in der Elektromobilität. Wie hat sich die Zahl der Neuzulassungen der Elektroautos entwickelt? Wie viele neue Ladestationen wurden in Deutschland installiert? Was wurde aus den Förderungen? Welche Ziele des Verkehrssektors wurden erreicht, welche nicht?

Diese und weitere Fragen beantworten wir im folgenden Artikel.

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Neuzulassungen privater Elektrofahrzeuge: Dämpfung durch das Ende des Umweltbonus?

Das Klimaschutzprogramm mit den enthaltenen Klimaschutzzielen wurde auch 2023 weiter verfolgt. Der Verkehrssektor spielt dabei eine große Rolle. Mit 147,9 Mio. t CO₂-Äquivalente (ca. 20 Prozent im Jahr 2022) Treibhausgasemissionen liegt in dem Sektor ein großes Einsparpotenzial. Der Sektor muss die definierten Klimaschutzmaßnahmen einhalten und gleichzeitig „auch künftig dafür Sorgen, die Mobilität der Gesellschaft sicherzustellen, eine bezahlbare, bedarfsgerechte, nachhaltige, effiziente, barrierefreie, intelligente, innovative und sozial gerechte Mobilität zu ermöglichen, die Sicherheit der Logistikketten zu gewährleisten und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands bei Schlüsseltechnologien der Mobilität zu stärken.“ so in dem Klimaschutzprogramm unter dem Punkt Verkehr.

Zentraler Bestandteil des Klimaschutzprogramms im Verkehr ist der Antriebswechsel. Bis 2030 sollen 15 Millionen vollelektrische Fahrzeuge in Deutschland zugelassen sein. Von Januar bis November 2023 wurden 469.000 Elektroautos in Deutschland neu zugelassen, das entspricht 18 Prozent der Gesamtzulassungen. Während es im Dezember 2022 aufgrund eines hohen Fördersatzes von 10.000 Euro einen Hochlauf an Neuzulassungen gab, hat sich dieser Trend in 2023 nicht fortgesetzt. Grund dafür sind die nachlassenden oder veränderten Förderungen. So erhielten Hybride und Dienstwagen keine Förderungen mehr.

Ein weiterer aktueller Dämpfer für den Zielerreichung der 15 Millionen Neuzulassungen ist das Ende der Umweltprämie, welche am 18. Dezember 2023 durch die Bundesregierung vorzeitig beendet wurde. Geplant war das Aus des Umweltbonus erst im Dezember 2024. Diese Entscheidung wurde aufgrund der Schwerpunktsetzung der Haushaltsausgaben der Bundesregierung getroffen. Aufgaben, die der sozialen Sicherheit dienen werden priorisiert, heißt es in der Erklärung. Der Umweltbonus förderte neu zugelassene und junge gebrauchte Batterie-Elektroautos sowie Brennstofffahrzeuge mit bis zu 4.500 Euro.

Da Elektroautos auch mit der Umweltprämie noch teurer sind als Verbrenner, ist der Markthochlauf auf staatliche Unterstützung angewiesen. "Das 15-Millionen-Ziel ist ohne weitere Maßnahmen nur schwer zu erreichen", so Helena Wisbert vom Center of Automotive Research. Das Ziel der 15 Millionen Neuzulassungen bis 2030 sieht sie in weite Ferne gerückt.

Insgesamt sind bisher ca. 1,5 Millionen Elektrofahrzeuge zugelassen. Damit fehlen noch 13,5 Millionen in den nächsten sechs Jahren.

 

Klimaziel des Verkehrssektors: CO₂-Ausstoß

2022 hat der Verkehrssektor 150 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen und sein Ziel von maximal 139 Millionen Tonnen CO2 klar verfehlt. In keinem anderen Sektor war man weiter vom Zielwert entfernt als beim Verkehr. Welche Werte 2023 erreicht wurden und ob sich die Lücke zwischen Ziel- und Istwert dieses Jahr schließen konnte, kann erst zum Beginn des nächsten Jahres beantwortet werden. Sobald die Zahlen veröffentlicht wurden, berichten wir über die Ergebnisse.

Beim „Mobilitätsgipfel“ mit Bundeskanzler Scholz in Berlin Anfang des Jahres wurde deutlich, dass große Hoffnung in die E-Mobilität gesetzt wird, um den CO2-Ausstoß des Verkehrssektors zu senken. Hierzu muss jedoch die Ladeinfrastruktur schnell und weiter ausgebaut werden. Dazu mehr im nächsten Abschnitt.

 

Ausbau der Ladeinfrastruktur

Der Masterplan Ladeinfrastruktur II ist für den Ausbau der Ladeinfrastruktur und die schnelle Umsetzung verantwortlich. Im Plan sind 68 Maßnahmen festgelegt, wir haben hier über den Masterplan und die Maßnahmen berichtet.

Eines der festgelegten Ziele sind eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte in Deutschland. Während es Anfang des Jahres (Februar’22) in Deutschland 60.229 Normalladepunkte und 11.862 Schnellladepunkte gezählt wurden, waren es im September 2023 laut Bundesnetzagentur 85.072 Normalladepunkte und 20.507 Schnellladepunkte.

Von den weiteren Maßnahmen, wie zum Beispiel

  • der Pflicht für Tankstellen, mindestens einen Schnellladepunkt zu errichten,
  • die Förderung kommunaler und gewerblicher Flotten mit dem „Sonderprogramm Flottenelektrifizierung“ und
  • der Besteuerung nach Klimawirkung

wurden im Jahr 2023 keine final umgesetzt. Dabei ist die Umsetzung des Masterplans Ladeinfrastruktur entscheidend, um die E-Mobilität weiter voranzutreiben. „Die Sicherheit, immer und überall laden zu können, ist für die Verbraucherinnen und Verbraucher ganz entscheidend“, so die Verband deutscher Automobilindustrie (VDA)-Präsidentin Hildegard Müller im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Der VDA fordert eine schnellere und entschlossenere Umsetzung des „Masterplans Ladeinfrastruktur II“. Aktuell verfüge nur die Hälfte der Kommunen in Deutschland über öffentliche Ladepunkte. In 80 Prozent der Gemeinden gebe es noch keine öffentlich zugängliche Schnellladesäule. Sie nennt den schleppenden Netzausbau als Grund, der die Ausweitung der Ladeinfrastruktur ausbremst. 

 

Nutzfahrzeuge: CO2-Aufschlag auf die Lkw-Maut

Schauen wir auf die Änderungen bei den Nutzfahrzeugen. Hier wurde zum 1. Dezember 2023 eine CO2-Differenzierung der Lkw-Maut in Form eines CO2-Aufschlags eingeführt. Diesem Aufschlag liegt ein CO2-Preis in Höhe von 200 Euro pro Tonne CO2 zugrunde. Emissionsfreie Nutzfahrzeuge werden bis Ende 2025 von der Maut befreit. Anschließend müssen auch für emissionsfreie Fahrzeuge 25 Prozent des Mautteilsatzes, für Infrastrukturgebühren zzgl. der Mautteilsätze für Lärmbelastung und Luftverschmutzung entrichtet werden. Die Mehreinnahmen dadurch sollen von 2024 bis 2027 etwa 30,5 Milliarden Euro betragen. Die Verwendung der Mittel soll zur Hälfte in die Verbesserung der Fernstraßen des Bundes fließen, der Rest in Maßnahmen aus dem Bereich Bundesschienenwege.

Im Bereich der Nutzfahrzeuge gab es im Jahr 2023 keine neu gestarteten Förderungen (Recherche bezieht sich auf den Förderfinder der NOW GmbH). Auf Landesebene sieht das teilweise anders aus. Dennoch wurden einige Förderprogramme aufgrund der angespannten Haushaltslage vorübergehend pausiert. 

 

„Fit für 55“: Aus für alle Verbrenner ab 2035

Das Fit-for-55 Paket bezieht sich auf das Ziel, bis 2030 mindestens 55 Prozent der Treibhausgase im Vergleich zu 1990 einsparen. 

Der Rat der Europäischen Union nahm im März 2023 eine überarbeitete Verordnung an, welche die CO2-Emissionsnormen für PKW und leichte Nutzfahrzeuge verschärft. Die CO₂-Emissionsreduktionsziele für neue Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge wurden erhöht, damit der Automobilsektor zu den Klimazielen der EU beiträgt und Innovationen gefördert werden. Demnach dürfen in der EU ab dem Jahr 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen (PKW und leichte Nutzfahrzeuge) auf den Markt gebracht werden. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren dürfen nicht mehr zugelassen werden. Stattdessen können Elektrofahrzeuge, Wasserstoffautos und andere alternative Antriebsarten zum Einsatz kommen, um den Ausstoß von schädlichen Emissionen zu reduzieren.

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Quelle: Consilium Europa, online. https://www.consilium.europa.eu/de/infographics/fit-for-55-emissions-cars-and-vans/

 

Im Juni 2023 einigten sich die für Klima und Umwelt zuständigen Minister:innen der EU-Staaten darauf, die Flottengrenzwerte bei Personenkraftwagen bis 2035 auf null zu senken. Nach einigen politischen Diskussionen unterstützt auch die deutsche Bundesregierung das Ziel, die Flottengrenzwerte bis 2035 auf null zu senken.

 

Zusammenfassung

Zusammenfassend ist festzustellen, dass es im Jahr viele Beschlüsse und Verordnungen hinsichtlich der Elektromobilität gab, die Umsetzung jedoch 2023 wieder nur schleppend voranging. Die Neuzulassungen der E-Pkws konnten gerade mal die Anzahl des letzten Jahres erreichen. Durch das überraschende Aus des Umweltbonus beim Kauf eines Elektrofahrzeugs kann man davon ausgehen, dass der Markthochlauf gedämpft wird. Auch bei der Installation der öffentlich zugänglichen Ladesäulen ist man noch immer weit vom Ziel entfernt, die eine Million Ladepunkte bis 2030 zu erreichen. Bei der Umsetzung des "Masterplans Ladeinfrastruktur II" hinke man massiv hinterher, so der VDA. Ob der Verkehrssektor 2023 seine CO2-Zielvorgabe erreichen konnte oder abermals mehr als im Vorjahr ausgestoßen hat, wird sich nach Veröffentlichung der Zahlen in 2024 zeigen.

An den gesteckten Zielen wird trotzdem festgehalten. Die EU korrigiert sogar das Ziel, dass bis 2035 nun alle neu zugelassenen PKW und leichten Nutzfahrzeuge zu 100 Prozent emissionsfrei sein müssen. Die Flottengrenzwerte bei Personenkraftwagen wurde auf null gesenkt.  

 

Rapid Charger 150 als schnelle Lösung für Ladeinfrastruktur

Weiterhin liegen also Ziele und Pläne vor, nur müssen sie endlich umgesetzt werden. Besonders bei der Ladeinfrastruktur können innovative Lösungen wie der Rapid Charger 150 von me energy unterstützen. Der Rapid Charger 150 funktioniert unabhängig vom Stromnetz, da er in der Station vor Ort den Strom produziert. Szenarien, die eine Stromrationierung aufgrund von Überlastung beschreiben, sind mit ihr kein Sorgenfaktor mehr. Verantwortliche für den Ausbau von Ladeinfrastruktur müssen sich außerdem nicht mehr um die noch vorhandene Stromnetzkapazität und den eventuell benötigten Ausbau kümmern. Vor Ort ist die Schnellladestation innerhalb weniger Stunden einsatzbereit. Sie wird einfach per Kran-Lkw angeliefert und abgeladen. Die Schnellladestation erfüllt zudem die Anforderungen des Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG) und produziert ausschließlich Grünstrom. Wer für seinen Fuhrpark, egal ob für Personen- oder Nutzfahrzeuge, zudem eine möglichst skalierbare und finanzierbare Ladeinfrastruktur benötigt, der findet mit der Schnellladestation von me energy eine intelligente Lösung, da sie überall mobil einsatzbereit ist und beispielsweise durch Leasing- oder Mietoptionen finanziert werden kann.